Gott will unseren Glauben stärken
Jahreslosung: Ich glaube; hilf meinem Unglauben! Markus 9,24
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
die alte Frau hatte mich zu einem Gespräch eingeladen. Sie wollte über ihre Beerdigung reden. Ihr war wichtig, dass es eine frohe Feier wird.

Ein Gottesdienst, der die Auferstehung Jesu Christi verkündet. Gemeinsam stellten wir Texte und Lieder zusammen.
Ein halbes Jahr später wurde ich wieder zu dieser Frau gerufen. Sie war nun im Pflegeheim. Ich trat neben ihr Bett, und sie sagte: „Herr Pfarrer, ich habe meinen Glauben verloren. Es ist nichts mehr da.“ Ich war erschüttert und rang nach Worten. Ein Gotteswort aus Jesaja fiel mir ein: „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.“ Zu meinem Erstaunen sagte die Frau: „Ich glaube das nicht. Aber es ist ein starkes Wort. Ich will mich davon tragen lassen.“
An diese Szene muss ich denken, wenn ich die Jahreslosung 2020 höre. Es gibt einen Glauben, der sich im wahrsten Sinne des Wortes verlässt – er verlässt alle subjektive Gewissheit und verlässt sich ganz auf Gott, auf Jesus. So wie der Vater des besessenen Knaben auf das vertrauen soll, was Jesus kann. Und weil Jesus alles kann, wird er auch unseren subjektiven Glauben immer wieder stärken, wenn wir bitten: Ich glaube; hilf meinem Unglauben!
Ihr Dekan Dr. Christoph Glimpel, Göbrichen

Quelle: Dekanatsrundbrief