Konstruktiv mit Zorn umgehen

Zürnt ihr, so sündigt nicht; lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen.
Epheser 4,26

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

Zorn ist eine normale, „neutrale“ Emotion. „Zorn“ gehört dazu wie Hunger oder Müdigkeit ... Es kommt darauf an, wie oft und auf welche Weise wir unseren Zorn einsetzen! „Jetzt reden wir mal Klartext miteinander!“,

sagt man manchmal zornig zu einem Menschen, über den man sich geärgert hat. Und dann wird – endlich! – auch einmal offen ausgesprochen, was man aus höflicher Konvention, falscher Rücksicht oder auch Feigheit besser schon viel früher gesagt hätte.

So seine zornigen Emotionen herauslassen zu können, halte ich für seelisch gesund. Und ohne eine gewisse Aggressivität werden wir untergehen. Das geht bis zu Jesus selbst, der zornig die Händler aus dem Tempel trieb. Nein, an dem Tag war er bestimmt nicht „der liebe Herr Jesus“! Zorn muss aber sein Maß, seine Grenze haben. Ich muss mich auch „wieder fangen“, sonst wird es destruktiv! Ein maßloser Zorn verfehlt ganz und gar das Ziel, ist „völlig daneben“.

Das meint übrigens im Hebräischen das Wort „Sünde“. Daher der kluge Rat unseres Monatsspruchs: Bleibt nicht unversöhnlich! Entschuldigt euch. Redet mit Abstand nochmals in Ruhe darüber. Und: Lasst die Sonne nicht untergehen über eurem Zorn!

Ihr Pfarrer Oliver Elsässer, Königsbach

Quelle: Dekanatsrundbrief