Ein Loblied zur falschen Zeit?

Groß und wunderbar sind deine Taten, Herr und Gott, du Herrscher über die ganze Schöpfung.
Gerecht und zuverlässig sind deine Wege, du König der Völker.
Offenbarung 15,3

Ein Loblied ist der Monatsspruch für diesen Monat Oktober – ein Loblied, das für einige vielleicht erst einmal nicht so recht in die aktuelle Zeit zu passen scheint. Ich nehme bei den Menschen gerade eher mehr Sorgen als Lob wahr.

Der Krieg in der Ukraine, die gestiegenen Energie- und Lebenshaltungskosten und nicht zuletzt auch die Corona-Pandemie sorgen bei vielen Menschen für Unsicherheit. Nach Lob scheint einem angesichts solcher Ereignisse zunächst nicht zumute zu sein.

Und doch passt dieses Loblied aus meiner Sicht gerade in unsere Zeit. Das Loblied, das das Lied Moses und das Lied des Lammes ist (Offenbarung 15,3), ist ein Lied, das in Zeiten des Umbruchs gesungen wurde und wird. Im Hintergrund des Liedes steht die Erfahrung, dass Gott Situationen radikal verändern kann. Er hat das biblische Volk Israel durchs Meer geführt und er siegt am Ende der Zeit über alles Chaos und alle Gewalt. Davon berichtet uns das Buch der Offenbarung. Ganz am Ende steht das Lob Gottes, in dem alle Völker vereint sind. An dieses Ziel und diese Hoffnung erinnert uns unser Glaube. Und so können wir getrost mit der Hoffnung unseres Glaubens in diesen Winter und die Zukunft gehen.

Ihre Pfarrerin Olga Roth, Bauschlott

Quelle: Dekanatsrundbrief