Monatsspruch März 2025
Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete?
(Lukas 24,32)
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Das Feuer ist aus, als die zwei Jünger unterwegs sind nach Emmaus. Vor wenigen Tagen war der schreckliche Kreuzestod Jesu wie ein Unwetter über die Jünger hereingebrochen und hatte alles jäh zerstört und ausgelöscht, was sie bisher geglaubt und gehofft hatten. Ihr Meister ist tot – das ist für sie eindeutig, unwiderlegbar und Fakt.
Den Frauen glauben sie nicht, die am Ostermorgen vom leeren Grab berichten; sie halten ihre Worte für leeres Geschwätz.
Völlig desillusioniert machen sie sich auf den Weg von Jerusalem in den Heimatort Emmaus – zurück in ihr altes Leben ohne ihren Meister. Der von sich sagte: „Ich bin das Licht der Welt!“, wurde durch die römische Militärgewalt gnadenlos vernichtet und ausradiert und damit ist auch für sie alles Licht und Leben ausgelöscht.
Als sie so mit ihren dunklen Gedanken beschäftigt sind, gesellt sich ein Wanderer zu ihnen und geht mit ihnen den Weg nach Emmaus. Der Fremde fragt nach ihrer Trauer, holt sie bei ihrer Not ab und führt sie während ihres Wanderns einen inneren Weg durch die Heilige Schrift. Er wandert mit ihnen durch die Thora, die Propheten und die Psalmen und zeigt ihnen auf, warum Jesus als der Christus, der Gesalbte, leiden und sterben musste.
Die Worte des Fremden zeigen Wirkung. Für die Jünger ist es so, als ob jemand das ausgelöschte Feuer in ihren Herzen neu anzündet. Zu Hause angekommen laden sie den Fremden ein, bei ihnen zu bleiben. Als der beim gemeinsamen Mahl dankt, das Brot bricht und es ihnen reicht, erkennen sie, dass Jesus Christus, der auferstandene Herr, die ganze Zeit bei ihnen war und mit ihnen den Weg nach Emmaus gegangen ist.
Weil Jesus auferstanden ist, lebt unser Glaube wieder auf. Weil er heute zu uns spricht, verlischt das Feuer, verlöschen Glaube, Liebe, Hoffnung nicht.
Der Herr ist auferstanden! Ja, er ist wahrhaftig auferstanden! Halleluja!
Pfarrer Mathias Kraft, Gräfenhausen
Quelle: Dekanatsrundbrief